Die einen sehen unfassbar gute Entwicklungschancen für die Kryptowährung, die anderen bekunden bereits ihr baldiges Ende. Der Bitcoin löst auf den Märkten fast nur extreme Reaktionen aus. Paul Krugman, US-Ökonom und Nobelpreisgewinner, hat eine klare Meinung.
Die einen prognostizieren, dass Bitcoins die Finanzmärkte und damit die ganze Welt ins Chaos stürzen werden. Die anderen vermuten, dass der am 10. August 2018 erreichte Wert von 5.380 Euro den absoluten Tiefstand bedeutete und es jetzt nur noch aufwärts gehe. Eine andere Gruppe ruft „Game over“ für Bitcoins aus – und wieder andere Experten halten es für nicht unwahrscheinlich, dass der Kurs zum Jahresende bei 20.000 US-Dollar liegen wird, also etwa 17.000 Euro. Aber was sagt der US-Ökonom und Nobelpreisträger Paul Krugman zu dem Thema?
Bitcoins laut Krugman nur auf Spekulation gebaut
In seiner Kolumne in der New York Times schrieb Krugman, dass der Wert von Kryptowährungen – und damit auch der des Bitcoins – ausschließlich auf Spekulation beruhe. Zwar unterlägen auch andere Zahlungsmittel spekulativen Einflüssen. Doch aus Gold lässt sich realer Schmuck herstellen, und für Bargeld bekommt man im Kaufhaus etwas zu essen.
Bitcoins dagegen, so Krugman, besäßen keine wirkliche Wertebasis. Alles hänge von Vertrauen ab, und sei dieses weg, dann gebe es keine Chance auf einen Stopp des Kursverfalls. Sinngemäß notierte Krugman, dass Kryptowährungen aus Enttäuschung zusammenbrechen würden, wenn sich der Traum einer Blockchain-Zukunft erledigt hat.
Der Nobelpreisträger könnte sich irren
Dass Krugman auch falschliegen könnte, gesteht er in der Kolumne selbst ein. Gleichwohl rät er Befürwortern der Kryptowährungen, dass sie sich überlegen müssten, ob eine Währung dauerhaft überleben kann, wenn sie nur auf Spekulation beruhe. Abschließend ließe sich das, so der Nobelpreisträger, sowieso erst beurteilen, wenn der Hype um Bitcoins & So. gewichen sei – vorausgesetzt, die Kryptowährungen existierten dann noch. Bis dahin wird es weiterhin wilde Vorhersagen für diese Währungen geben.